Musik gehörte zu seinem Leben, da sein Vater Militärkapellmeister war. So studierte Rudi Schuricke, der 1913 in Brandenburg geboren wurde, neben seiner Ausbildung zum Drogisten Gesang.
Sein Lehrer war Istvan Kardos. Dessen Gesangsgruppe „Die Kardosch-Sänger“ fehlte bei einer Radiosendung, die live ausgestrahlt wurde, ein Sänger. Schuricke half aus und wurde festes Mitglied der Gruppe als 2. Tenor. Er verblieb bei den Kardosch-Sängern, bis Kardos 1936 emigrierte.
Das Schuricke-Terzett
Schuricke war von 1936 bis 1937 Mitglied der Spree Revellers als Erster Tenor, baute aber daneben mit ehemaligen Kollegen der „Kardosch Sänger“ – Helmut Krebs und Karl Golgowsky – das Schuricke-Terzett auf. Für den nach kurzer Zeit ausgeschiedenen Krebs kam Horst Rosenberg als Baritonist dazu.
Das Terzett zeichnete sich unter anderem dadurch aus, dass sie viele Instrumente imitieren konnten. Es folgten viele Auftritte und Schallplattenaufnahmen, auch mit namhaften Orchestern der Zeit, wie Willy Berking, Michael Jary oder Oscar Joost.
In vier Spielfilmen – Spiel an Bord; Verliebtes Abenteuer; Menschen, Tiere, Sensationen; Kitty und die Weltkonferenz – ist die Musik des Schuricke-Terzetts hören.
Als Schuricke 1939 zum Kriegsdienst eingezogen wurde, löste sich das Terzett auf.
Der Sänger Rudi Schuricke
Bereits während seiner Zeit im Terzett begann Schuricke auch seine Solo-Karriere. Er sang bei zahlreichen Aufnahmen verschiedener Swing-Orchestern, wie Max Rumpf oder Willy Berking. Für den UFA-Revuefilm „Traummusik“ nahm er einen Tango auf. Auch Filmschauspieler konnten auf seinen Gesang zurückgreifen.
Das Lied „Capri-Fischer“ wurde bereits 1943 eingespielt. Da zu der Zeit aber Deutschland und Italien ein schwieriges Verhältnis hatten, wurde das Lied verboten. Nach dem Krieg brachten ihm die „Capri-Fischer“ im Jahr 1949 eine Goldene Schallplatte ein.
In den 1960er Jahren, in denen die Musikszene sich mehr der Rockmusik zuwandte, verblasste sein Stern. 1970 erreichte er noch einmal eine Hitparadenplatzierung mit den Liedern „So eine Liebe gibt es einmal nur“ und „Und wenn der Schnee fällt auf die Rosen“.
Im Jahr 1973 starb er in München.