Enrico Caruso

„O sole mio“ – dieses Lied wird man wohl immer mit dem italienischen Tenor Caruso verbinden. Er wurde 1873 in Neapel geboren. Im Jahr 1921 verstarb er mit 48 Jahren nach einer verschleppten Rippenfellentzündung.

Karriere

Caruso wuchs in Neapel auf. Schon früh begann er zu singen und wurde gefördert; seine Familie war arm, aber er fand immer wieder Lehrer, die ihn kostenlos unterrichteten.

Mit 19 Jahren hatte er seinen ersten öffentlichen Auftritt in Neapel; sein Werdegang blieb in seiner Heimatstadt blieb aber zunächst unbeachtet, bis er mit 24 Jahren in Mailand bei der Uraufführung einer Oper sang. Als er danach als Star nach Neapel zurückkam, blieb ihm aber weiterhin die Anerkennung verwehrt, da man in ihm noch immer den Sohn armer Eltern sah. Das brachte ihn dazu, in seiner Heimatstadt nie mehr aufzutreten.

Stimme

Caruso war Tenor. Seine Stimme hatte aber einen baritonalen Klang. Seine Stimme wurde mit dem Einsetzen von warmer Orgeltöne beschrieben.

In einer Oper sprang er spontan für den Basssänger ein, was im Publikum niemand bemerkte. Die dabei von ihm gesungene Arie „Vecchia Zimmarra“ nahm er später auf.

Seine Opern-Partnerinnen waren von seinem Gesang teilweise so ergriffen und begeistert, dass sie ihren eigenen Einsatz verpassten, weil sie ihm so gebannt zuhörten, oder ihn spontan um den Hals fielen und ihn küssten.

Enrico Caruso war Belcanto-Sänger, aber auch in der Welt des Verismo, in der es auch darum ging, mit der dargestellten Figur zu verschmelzen, zu Hause.

Caruso in der Met

International bekannt wurde Enrico Caruso als 30-Jähriger, als er an der Metropolitan Opera in New York sang. Die Zuschauenden und Zuhörenden waren von seiner Darbietung der Arie „La donna é mobile“ so begeistert, dass er sie nochmals singen musste.

Der Sänger hatte von 1903 bis Dezember 1920 insgesamt 863 Auftritte in der Met und ist damit Rekordhalter. Er trat damit häufiger in der Metropolitan Opera auf als an allen anderen Opernhäusern.

Erster Plattenmillionär

Der Schellackplatte verhalf Caruso durch seine Aufnahmen zu großer Bekanntheit und Akzeptanz der dem Grammophon zunächst nicht sehr zugeneigten Bevölkerung.

Caruso war der erste Sänger, der eine Platte über eine Million Mal verkaufte: Das Lied „Vesti La Giubba“ aus der Oper „Pagliacci“ von Leoncavallo wurde 1904 aufgenommen und veröffentlicht. Zuvor hatte Caruso bereits auf Phonographen-Walzen Lieder aufgenommen.

Insgesamt hat der Künstler knapp 500 Schallplattentitel eingesungen. Einige davon wurden nicht veröffentlicht.

Weitere Plattenaufnahmen

Da die Walzen- und Plattenaufnahmen von Enrico Caruso aus einer Zeit stammen, in denen die Abspielgeräte je Hersteller und Art mit 78 bis 160 Umdrehungen pro Minuten liefen, ist es nicht verwunderlich, dass viele der Aufnahmen sich seltsam und verzerrt anhören: Hier wurde schlichtweg mit der falschen Abspielgeschwindigkeit gearbeitet. Leider sind Kopien entsprechend mit der falschen Geschwindigkeit aufgenommen, die Kopien dann aber nochmals mit falscher Geschwindigkeit abgespielt worden. Dadurch ist es schwierig, die Aufnahme in ihrer ursprünglichen Tonalität und Qualität zu hören. In den letzten Jahren wurde mit elektronischer Hilfe versucht, die Aufnahmen zum einen richtig abzuspielen und sie zum anderen geräusch-, rausch- und knisterarm herzustellen. Teilweise wurde auch versucht, Carusos Gesang mit Musik zu hinterlegen, wobei die Musik im Hintergrund bleibt und den Gesang hervorheben soll.